In Berlin wird in diesem Jahr zum ersten Mal der internationale Frauentag am 08. März ein gesetzlicher Feiertag sein. Stefan Förner, Pressesprecher des Erzbistums Berlin, hätte an dieser Stelle den 9. November bevorzugt. „30 Jahre nach der friedlichen Revolution wäre eine Entscheidung für den höchst ambivalenten 9. November ein starkes Signal gewesen“, schreibt Förner in einem Beitrag für die „Tagespost“.
"Kampf" ist kein gutes Argument für einen Feiertag
Einerseits seien von Berlin aus die Novemberpogrome organisiert und am Wannsee der Holocaust geplant worden. Gleichzeitig weist der Pressesprecher des Berliner Erzbistums darauf hin, dass in der Bornholmer Straße der Schlagbaum zwischen Ost und West aufgegangen sei.
Einhundert Jahre nach Einführung des Wahlrechts für Frauen sei der internationale Frauentag als neuer Feiertag ein „starkes Signal im Kampf um die Gleichstellung der Geschlechter und gegen nach wie vor bestehende patriarchalische Herrschaftsstrukturen“, habe die Linkspartei verlauten lassen. Aus katholischer Sicht könne man dagegen nur wenig ungestraft vorbringen, so Förner. Den „Kampf“ halte er jedoch für kein gutes Argument für einen Feiertag.
Berlin ist Bundesland mit den wenigsten gesetzlichen Feiertagen
Berlin ist das deutsche Bundesland mit den wenigsten gesetzlichen Feiertagen. Selbst in Brandenburg gibt es mit dem Reformationstag einen Tag mehr. Auch in Berlin war der Reformationstag zunächst im Gespräch gewesen.
DT
Warum sich Berlin nicht für den Reformationstag als zusätzlichen gesetzlichen Feiertag entschieden hat, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 31. Januar 2019.