Knapp eine Woche, nachdem der australische Kardinal George Pell wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt wurde, bestehen weiter Zweifel an seiner Schuld. In australischen Medien heißt es, dass der 77-Jährige sehr wohl unschuldig sein könnte, nun aber für die Vergehen der katholischen Kirche bezahlen muss. So bezeichnet ein Nachrichtensprecher des Senders „Sky News“, Andrew Bolt, den ehemaligen Finanzdirektor des Vatikan beispielsweise als „Sündenbock“.
Ungereimtheiten, was die Vorwürge gegen Pell angeht
Zudem nennt der Moderator mehrere Ungereimtheiten, was die Vorwürfe gegen Pell angeht. Der Kardinal soll 1996 zwei Chorknaben in der Kathedrale von Melbourne, wo er Erzbischof war, nach einem Gottesdienst in der Sakristei zum Oralsex gezwungen haben. Unmittelbar nach der Messe habe sich Pell normalerweise gleich zum Beichtstuhl begeben, wendet der Moderator ein. Zudem sei die Sakristei ein Ort, von dem Pell wusste, dass er wohl kaum ungestört sein würde.
Fragwürdig, dass Pell Karriere und Ämter aufs Spiel setzen würde
Pell sei ein intelligenter und mutiger Mann, so Bolt, „und vor allem ein Christ“. Dass Pell seine Karriere und seine Ämter innerhalb der katholischen Kirche derart leichtfertig aufs Spiel setzen würde, sei für ihn mehr als fragwürdig.
DT/mlu
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