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Alfie Evans: Akademie „Johannes Paul II. für das Leben und die Familie“ nimmt Stellung

Mitglieder der neu gegründeten Akademie „Johannes Paul II. für das Leben und die Familie“ (JAHLF) haben sich vor Alfie Evans und seine Eltern, Tom und Kate Evans, gestellt.
Alfie Evans in den Armen seiner Mutter
Foto: Alfies Army Official (PA)

Wie die englische website „OnePeterFive“ berichtet, haben Mitglieder der neu gegründeten Akademie „Johannes Paul II. für das Leben und die Familie“ (JAHLF), die zum Teil von ehemaligen Mitgliedern der Päpstlichen Akademie für das Leben (PAV) ins Leben gerufen wurde, eine Erklärung veröffentlicht, in der sie Alfie Evans und seine Eltern, Tom und Kate Evans, verteidigen.

Darin heißt es:

„Niemand, der guten Willens ist, kann das tragische Schicksal von Alfie Evans und seinen Eltern mit Gleichgültigkeit betrachten – ihren heldenhaften Kampf gegen die Tyrannei einer medizinisch-juristischen Allianz. Das 23 Monate alte Kleinkind hat nun zwei Tage überlebt, in denen es selbstständig geatmet hat, nachdem die künstlichen Beatmungsmaßnahmen am 22. April eingestellt worden waren. Alfie wurde die italienische Staatsbürgerschaft verliehen, und ein Team von Medizinern stand bereit,um ihn in die vatikanische Kinderklinik Bambino Gesù in Rom auszufliegen, um dort eine angemessene intensivmedizinische Versorgung fortzuführen.

Und doch hat das Hohe Gericht von Manchester am 23. April geurteilt, dass das Kind nicht nach Italien ausgeflogen werden darf!

Ist nicht die offensichtlichste Frage, die an unserem kollektiven Gewissen nagen sollte: Wem fällt das natürliche Recht zu, für Alfie zu sorgen und sicherzustellen, dass zu seinem Besten gehandelt wird? Dem Staat oder den Eltern des Kindes? Es erklärt sich von selbst, dass die Eltern aufgrund der Eltern-Kind-Beziehung das natürliche Recht haben, im Besten Interesse und zum Wohlergehen des Kindes zu handeln. Dieses Recht auszuüben kann nicht unrechtmäßig durch die aufgezwungene Einmischung des Staates verweigert werden, abgesehen von Fällen des Missbrauchs und der Vernachlässigung.

Die zweite Frage, die an unserem kollektiven Gedächtnis nagen sollte, ist diese: Worauf bezieht sich das „beste Interesse“? Im besten Interesse einer Person zu handeln bedeutet, ihr Wohlergehen im Sinne zu haben. Das grundsätzlichste Wohl dieses irdischen Lebens ist nichts anderes als das Leben selbst. Die grundlegendste Dimension davon ist das biologische (vegetative) Leben. Wer ist der Schöpfer des Lebens, wenn nicht Gott der Schöpfer selbst? Kein menschliches Wesen ist Schöpfer seines eigenen Lebens. Das grundlegendste Menschenrecht ist das Recht auf Leben, und daher ist es die grundlegendste Pflicht aller Männer und Frauen guten Willens, das menschliche Leben von Anfang an bis zu seinem natürlichen Ende zu schützen. Alfies Recht auf Leben und das Recht seiner Eltern zu tun, was im besten Interesse ihres Sohnes ist, bedeutet, dass es ihnen erlaubt werden muss, ihn in die Klinik Bambino Gesù auszufliegen.

Aus diesen Betrachtungen ergibt sich offensichtlich, dass das Urteil des Gerichts ein eindeutiger Verstoß gegen grundlegende Menschenrechte darstellt, sowohl gegen das Recht auf Leben wie auch gegen das natürliche Recht der Eltern. Inwiefern erfüllt das Gericht so seine Funktion als Werkzeug der Gerechtigkeit?

Ein jeder, der guten Willens ist, kann erkennen, dass es ungerechte Handlungen sind, das Recht auf Leben sowie das natürliche Recht der Eltern zu missachten. Daher zeigen wir, die Mitglieder der Akademie Johannes Paul II. für das Leben und die Familie, uns als Männer und Frauen des Glaubens solidarisch mit den Eltern von Alfie Evans. Wir fordern die Justizbehörden (das Berufungsgericht) aufrichtig dazu auf, dass Alfie in die Klinik Bambino Gesù verlegt werden darf, wo er angemessen behandelt und betreut werden könnte. Respektvoll bitten wir auch seine Heiligkeit, Papst Franziskus, erneut seine Unterstützung für Alfie zum Ausdruck zu bringen, und dass Ihre Majestät, die Königin Elizabeth II, ebenfalls für Alfie Partei ergreifen wird, und dass jeder Arzt an Alfies Bett nichts unternehmen wird, das seinen Tod beschleunigen oder sein Leben verkürzen wird.“

Die nachfolgenden Mitglieder, die entweder dem Vorstand angehören, dem Beratungsausschuss oder einfache Mitglieder sind, haben die Erklärung unterzeichnet: Professor Josef Seifert (Präsident), Doyen Nguyen, M.D., S.T.D, Paul A Byrne MD, Professor Roberto de Mattei, Professor Claudio Pierantoni, Thomas Ward, MD, Philippe Schepens, MD, Professor Carlos Casanova, Dr. Maike Hickson, Professor Luke Gormally, John-Henry Westen, M.A., Christine de Marcellus Vollmer, Mercedes Wilson, Pedro Luis Llera und Virginia Coda Nunziante.

OnePeterFive / DT (jbj) - Übersetzung aus dem Englischen: DT (Maximilian Lutz)

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