Am 1. Januar feierte ein ungeliebtes Kind seinen 50. Geburtstag: die Umsatzsteuer, landläufig „Mehrwertsteuer“ genannt, eine künstliche Verteuerung des Inlandskonsums zugunsten der Landesfinanzen. Damit soll der homo consumens proportional an den Infrastrukturkosten des Konsums beteiligt werden. Und dies indirekt, denn Adressat der Umsatzsteuer ist das Unternehmen, das diese Last an den Konsumenten weitergeben kann. Nutznießer ist der Staat, sonst niemand. Der Bundesfinanzhof formulierte schon 1973 spitz: „Die meisten Verkehrssteuern einschließlich der Umsatzsteuer haben keinen tieferen Sinn als den, dem Staat Geld zu bringen.“ Eingeführt mit runden zehn Prozent hat sich die Mehrwertsteuer bis heute auf 19 ...
Ein ungeliebtes Kind hat Geburtstag
Die Mehrwertsteuer wird 50 Jahre alt – Anlass zu einer Debatte über Steuergerechtigkeit – Ein Auftakt von Josef Bordat