Da steht der Katholik am Altar der Görlitzer St.-Jakobus-Kathedrale und versteht nicht mehr, was seine Kirche ihm sagen will, denn plötzlich vermag er ihre Symbole nicht mehr zu deuten. Wie kann das sein? An der Gewölbedecke der Görlitzer Kathedrale macht sich neuerdings ein Rätsel breit, das sich nicht mit einem Blick in die Bibel oder einen Kunstreiseführer lösen ließe, sondern nur mit dem Griff zum Smartphone. Das wird gen Himmel gestreckt, um einen gigantischen QR-Code zu scannen. In dottergelber Farbe vor zartblauem Grund gepinselt, dominiert dieses Symbol für Konsum und Informationstechnologie den sakralen Raum und vertreibt erst einmal jeden Anflug von Spiritualität.
Kirchenkunst
Ist Gott ein QR-Code?
Die große Aufregung blieb aus, dabei sollte die neueste Görlitzer Kirchenkunst durchaus zu reden und erst recht zu denken geben.