Plötzlich kommt Leben ins Wasser. Winzige Wellen schwappen ans Ufer und verraten die Urheber, doch wer steckt dahinter? Rosanne und ich bremsen, stellen die Räder ab, bahnen uns den Weg über ein leicht abfallendes Wiesengelände an einen Seitenkanal der Rhône. Neugier und Spannung steigen. Reiher haben wir heute schon reichlich gesehen. Es gibt Biber im Rhônetal, doch der Nachmittag ist eigentlich zu früh für die Nager. Deutlich erkennen wir ein paar Pelztiere, die vor uns durchs Feuchtgebiet paddeln. Ihre dicken, runden Köpfe und die langen, nackten Schwänze beseitigen die Zweifel: keine Biber, aber Bisamratten. Immerhin. Dann verschwinden sie im Ufergestrüpp, und wir bringen die letzten Kilometer bis zum Tagesziel Le Pouzin hinter uns. ...
Den Mistral im Rücken
Unterwegs auf dem brandneuen Fernradweg Via Rhôna, der im Südosten Frankreichs dem traumhaften Flusslauf der Rhône folgt. Von Andreas Drouve