Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Vatikanstadt

Welttag der Großeltern: Jung und Alt verbinden

Der katholische „Welttag der Großeltern und Senioren“ soll die Rolle von älteren Menschen stärken und auf ihren Wert für die Gemeinschaft aufmerksam machen.
Alten- und Pflegeheim
Foto: Jens Büttner (dpa) | In der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ erscheint der verschriftlichte Vortrag des Amerikaners Christopher M. Bellitto auf dem X. Weltfamilientreffen im Juni in Rom.

Am nächsten Sonntag, den 24. Juli, ist der katholische „Welttag der Großeltern und Senioren“. Papst Franziskus hat diesen Gedenktag 2021 eingeführt und auf den 4. Sonntag im Juli festgesetzt. Er liegt damit in der Nähe des Gedenktages der Großeltern Jesu, Joachim und Anna. Ziel des Tages ist es, die Rolle von älteren Menschen zu stärken und auf ihren Wert für die Gemeinschaft aufmerksam zu machen.

Alte Menschen als Segen für die Gesellschaft

In der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ erscheint der verschriftlichte Vortrag des Amerikaners Christopher M. Bellitto auf dem X. Weltfamilientreffen im Juni in Rom. Alte Menschen als Segen für die Gesellschaft zu erkennen, ist ihm gemeinsam mit dem aktuellen Papst und seinen Vorgängern ein zentrales Anliegen. 

Lesen Sie auch:

Der Kirchenhistoriker hat ein Buch über die Darstellung alter Menschen in der Bibel geschrieben: „Ageless Wisdom: Lifetime Lessons from the Bible“. In seinem Vortrag wirbt er dafür, vor dem Hintergrund der biblischen Erzählungen sowohl den Umgang mit dem Alter neu zu evaluieren, als auch die Weisheit und den Erfahrungsschatz der alten Menschen schätzen zu lernen. „Die beiden Alten Hanna und Simeon lehren unsere jungen Leute mehrere geistliche Lektionen. Sie lehren uns, im Gebet nicht nachzulassen und darauf zu vertrauen, dass Gottes Zeitplan nicht unser Zeitplan ist. Sie lehren uns, Vertrauen zu haben, auch wenn Gottes Verheißung länger auf sich warten lässt, als uns lieb ist. Und schließlich, dass wir gute Nachrichten nicht für uns behalten dürfen. Selbst am Ende ihres Lebens haben diese beiden prophetischen Senioren noch etwas weitergegeben. Sie überbrückten auf biblische Weise die Kluft zwischen den Generationen“, erklärt Bellitto in Hinblick auf Hanna und Simeon aus dem Neuen Testament.

Ausgehend von den biblischen Erzählungen schlägt der 57-jährige Amerikaner kreative Wege vor, Alt und Jung einander näherzubringen. „Viele Familien leben getrennt voneinander. Bringen Sie in Ihrer Gemeinde ein Großelternteil ohne Enkelkinder mit Enkelkindern ohne Großeltern zusammen“, lautet einer seiner Vorschläge für die Gemeindearbeit. Er regt dazu an, die Lebensgeschichten alter Menschen anzuhören und zu dokumentieren, um sie über deren Lebenszeit hinaus zu erhalten: „Beginnen Sie mit den lustigen Geschichten, die Sie schon einmal von ihnen gehört haben. Fordern Sie sie auf, die Geschichten zu erzählen, die sie noch nie erzählt haben, denn ihre Zeit dazu läuft langsam ab.“

Ressourcen, die es zu verschenken gilt

Am Ende seines Vortrags zitiert Bellitto den Papst: „„Unsere Gemeinschaften müssen die Talente und das Charisma so vieler älterer Menschen nutzen, die bereits im Ruhestand sind, die aber einen Reichtum darstellen, den es zu schätzen gilt. Auf Seiten der älteren Menschen selbst erfordert dies eine kreative, neue Aufmerksamkeit, eine großzügige Verfügbarkeit. Die bisherigen Fähigkeiten des aktiven Lebens verlieren ihren Zwang und werden zu Ressourcen, die es zu verschenken gilt: lehren, beraten, aufbauen, betreuen, zuhören... vorzugsweise zugunsten der am meisten Benachteiligten, die sich kein Lernen leisten können oder die in ihrer Einsamkeit verlassen sind.“  DT/fha

Lesen Sie weitere Hintergründe in der kommenden Ausgaben der "Tagespost".

Themen & Autoren
Vorabmeldung Jesus Christus Neues Testament Papst Franziskus Päpste

Weitere Artikel

Eine Ausstellung in Berlin zeigt Fotos der Familie des berühmten Schriftstellers. Dabei ergibt sich ein ganz ungewohntes Bild des Familienmenschen Franz Kafka.
31.03.2024, 19 Uhr
Peter Winnemöller

Kirche

Die deutschen Bischöfe werden beim Synodalen Ausschuss wohl keine kirchenrechtskonforme Lösung finden. Das Mehrheitsprinzip eröffnet einen rechtsfreien Raum.
25.04.2024, 11 Uhr
Regina Einig