Beim Einkaufen schnell am Handy Termine organisieren, auf dem Heimweg mit der Jüngsten an der Hand den kurzen Timeslot bis zum gemeinsamen Mittagessen nützen, um noch etwas zu erledigen. Daheim dann mit dem Kochlöffel in der Hand die Wäsche aus dem Trockner holen und auf dem Weg zurück in die Küche schnell die herumliegenden Schuhe vom Vorzimmer ins Schuhregal stellen, während man in Gedanken die nächste Einkaufsliste durchgeht. Kaum ein Moment vergeht, in dem man nicht mehr als eine Sache gleichzeitig macht. Je mehr Kinder, desto mehr „Muttitasking“, wie ich im Spaß einmal sagte.
Zu viel Effizienz kann schaden
Ich bin ein Fan von Effizienz, unnötiges Herumtrödeln halte ich schwer aus. Außerdem habe ich es gern, wenn Dinge erledigt sind, vor allem dann, wenn es nur Kleinigkeiten sind, die sich schnell einschieben lassen, in Summe aber meine Stimmung belasten. Für die Wäsche einen extra Tag einzuplanen, widerstrebt mir, wenn die Maschine auch nebenbei waschen kann. Sicher hängt so eine Arbeitsweise vom Typ ab. Jeder arbeitet anders. Aber dass es doch manchmal besser ist, sich auf eine einzige Sache ganz zu konzentrieren, wurde mir bewusst, als ich den Kuchenteig durch die Spätzlereibe und den anderen Teig in die Guglhupfform gegeben habe: Um den Preis eines erhofften kurzen Zeitgewinns war die ganze Mühe umsonst – beide Speisen waren verdorben.
In die Gegenwart des Augenblicks eingebettet
Es kann wunderschön sein, sich im Moment zu verlieren. Das kennen wir von Momenten, die wir als besonders erleben. Aber auch bei einer äußeren Tätigkeit ganz innerlich anwesend zu sein, bringt innere Ruhe – und schenkt Zufriedenheit. Vielleicht schafft man dann etwas weniger als geplant, aber diese Pflicht bekommt einen anderen Geschmack. Indem sie in die Gegenwart des Augenblicks eingebettet ist, wird sie zur Kontemplation. Und kann dann sogar Kraft schenken statt Kraft zu kosten.
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