Würzburg (DT) Wäre dieser Bereich nicht als Friedhof deklariert, käme man kaum auf die Idee, dass der Urnenhain in Hamburg-Ohlsdorf die Ruhestätte von Verstorbenen ist. Sanft steigt eine Wiese zu einer Art Mausoleum auf. Davor eine weite, grüne Rasenfläche – sonst nichts. Wer hier um seine Angehörigen oder Freunde trauern will, muss sich schon sehr genau die Stelle merken, an der sie beigesetzt worden sind. Aber diese Anonymität ist gefragt: In Hamburg, Berlin oder München wird mittlerweile fast die Hälfte der Verstorbenen anonym beigesetzt, im Osten Deutschlands wünscht sich jeder Dritte eine schlichte, anonyme Bestattung – Anonymität, die manchmal schon den Anschein einer spurlosen Entsorgung weckt.
Unbehagen an der Friedhofskultur
Kirchliche und private Initiativen gegen eine zunehmende Anonymisierung Von Reinhard Nixdorf