Doch: Was bleibt von diesem Selbstbeweihräucherungs-Mythos noch übrig, wenn man ihn einmal ein bisschen genauer abklopft? Wer sind denn eigentlich diese sagenumwobenen großen deutschen Dichter und Denker, auf die man stolz sein soll? Wofür stehen sie? Bereits Hugo Ball, der als Erfinder des Dadaismus, aber auch als Verfasser von Werken wie „Die Flucht aus der Zeit“, „Kritik der deutschen Intelligenz“ anhaltende Beachtung verdient, stellte sich vor mehr als hundert Jahren diese Fragen und kam zu niederschmetternden, für uns Heutige nicht ganz überraschenden Ergebnissen: Goethe, Hegel und Nietzsche befürworteten aus seiner Sicht „ein resolutes Antichristentum“ und betrachteten „den katholischen ...
Glosse
Die "besten Namen der Nation"?
Das Land der Dichter und Denker, das Land mit den besten Autos, Made in Germany – jaja. Die Deutschen lieben es, sich selbst mit Stolz und Selbstbewusstsein zu betrachten, zu präsentieren. Von Stefan Meetschen