Viele kannten ihn als den Jesus im Musical über Maria Magdalena der Gemeinschaft Emmanuel. Nun ist der 32 Jahre alte Priester Steven Labat im Sinai-Gebirge bei Exerzitien tödlich verunglückt. Doch sein Tod hat keine Lücke hinterlassen, vielmehr entsteht aus seinem Lebenswerk Erstaunliches: In Ägypten, dem Herkunftsland des jungen Geistlichen, gibt es seit seinem Tod in den Kirchen Gebetsabende und Gottesdienste, die voller junger Menschen sind. Eine Facebook-Gruppe, die ihm zu Ehren gegründet wurde, hat bereits rund 40.000 Mitglieder. Ein Nutzer schreibt dort: „Steven lehrt mich, dass ich Gott in allem finden kann, oder anders, dass ich Gott in allem suchen kann und dass alles zu Gott führt.“
Suchte und fand in allem Gott
Labat wurde 1990 als Sohn ägyptischer, melkitischer Eltern in Kanada geboren. Nach der Rückkehr der Familie nach Ägypten ist er mit zwei Geschwistern in Kairo aufgewachsen. Mit 17 Jahren kam er auf Einladung zum ersten Mal zum Forum der Gemeinschaft Emmanuel nach Altötting.
Er war so angetan, dass er nach seinem Schulabschluss 2008 ein Jahr in der Missionsschule von Emmanuel in Altötting verbrachte. Dort beeindruckte er als talentierter Sänger, Tänzer und Schauspieler.
Steven war ein normaler junger Mann – er trug Jeans und Turnschuhe. Trotzdem suchte und fand er in allem Gott: im Kleinen, Alltäglichen oder im Nächsten genauso wie in der Liturgie und im Gebet. Papst Franziskus sagt, wir brauchen Heilige für das 21. Jahrhundert. Ist uns mit Steven ein solcher Heiliger in den Himmel vorausgegangen? DT/ vwe
Wie der Juraabsolvent den Weg zum Priestertum fand, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.