Immer wieder nennt der scharfzüngige Wiener Kulturkritiker Karl Kraus (1874–1936) die Zeit des Ersten Weltkrieges eine „große Zeit“. Doch ist das bei ihm, der diese Zeit als „die letzten Tage der Menschheit“ versteht und zwischen 1916 und 1919 dramatisch verarbeitet hat, nur ein sarkastisches Zitat jener damals verbreiteten Redensart. Von der großen Zeit sprach die Kriegspropaganda, sprachen die davon verblendeten Massen, sprach man auch dann noch, als die europäische Selbstzerfleischung ihrem Höhepunkt zustrebte.
„Urkatastrophe Europas“
Texte von Karl Kraus zum Ersten Weltkrieg eindrucksvoll illustriert. Von Hans-Bernhard Wuermeling