Der Philosoph Karl Albert (1921-2008) ging unbeirrt von den philosophischen Strömungen seiner Zeit seinen Studien zur Metaphysik nach. Weder der kritische Rationalismus, der Positivismus und der logische Empirismus fanden sein Interesse. Vielmehr sollte der Mensch in der Erfahrung des Seins sein Selbst erfahren und entfalten und eine neue, geistige Welt- und Selbstsicht erlangen.
Er sah sich selbst als Metaphysiker
Albert widersprach daher dem Vorwurf gegenüber der Metaphysik, sie verfahre abstrakt, spekulativ und lebensfern. Albert, der sich selbst als Metaphysiker bezeichnete, machte seine These stark, der zufolge es allein die Erfahrung ist, die die Metaphysik trägt und verständlich macht, denn sie berühre das Innere des Menschen, sein Bewusstsein, seine Seele.
Letztlich ging es in Alberts Philosophie darum, den Äußerlichkeiten unserer Konsumwelt eine geistige Welt entgegenzustellen, die dem Leben Sinn verleiht und dem menschlichen Wesen entspricht. Seine „Metaphysik der Erfahrung“ hat sich daher mit den Phänomenen der Lebenswelt auseinandergesetzt, mit der Kunst, Musik, Religion, der Erziehung und Politik, also mit der Innerlichkeit der Existenz des Menschen. Darum soll die Spiritualität auch fernab der Massenkultur stattfinden. Das Befreitsein der Seele vom Zustand der Moderne ist am besten in der Abgeschiedenheit zu finden. DT/ari
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