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„McJesus“-Künstler fordert Entfernung seiner Skulptur

Der finnische Künstler, dessen gekreuzigtes McDonald's-Maskottchen momentan in der israelischen Stadt Haifa für Aufsehen sorgt, erklärt sich als Unterstützer der Boykottbewegung gegen Israel und fordert daher, dass seine Skulptur nicht mehr gezeigt wird.
Aufsehen um McJesus-Skulptur
Foto: Jan Woitas (dpa-Zentralbild) | Der 40-jährige Leinonen zeigte sich gegenüber israelischen Medien „äußerst verärgert“ über die Proteste gegen sein Werk. Denn „McJesus“ werde gegen seinen Willen in der Ausstellung gezeigt

Das Kunstwerk „McJesus“, die gekreuzigte Darstellung des Maskottchens des amerikanischen Fastfood-Konzerns „McDonald's“, sorgt zurzeit international für Aufmerksamkeit. Nun fordert der Erschaffer der Skulptur, der finnische Künstler Jani Leinonen, dass diese aus dem „Haifa Museum of Art“ entfernt wird. Gleichzeitig erklärte er sich als Unterstützer der BDS-Kampagne, einer Boykottbewegung gegen Israel wegen der Besetzung der palästinensischen Gebiete.

"McJesus" angeblich gegen den Willen des Künstlers ausgestellt

Der 40-jährige Leinonen zeigte sich gegenüber israelischen Medien „äußerst verärgert“ über die Proteste gegen sein Werk. Denn „McJesus“ werde gegen seinen Willen in der Ausstellung gezeigt. „Ich hatte verlangt, dass man das Stück entfernt, da ich mich der BDS-Kampagne angeschlossen habe, die Israel boykottiert.“ Aus den Antworten des Kurators habe er geschlossen, dass das Kunstwerk entfernt werde.

Nachdem er von den gewaltsamen Ausschreitungen erfahren habe, so Leinonen, habe er das Museum abermals darum gebeten, die Skulptur zu entfernen. „Bis jetzt habe ich immer noch keine Nachricht von Seiten des Museums bekommen.“ Das Museum in Haifa bestreitet allerdings, jemals eine entsprechende Aufforderung Leinonens erhalten zu haben.

Gewaltsame Proteste gegen die Skulptur

Aufgrund der Skulptur, die bereits seit August 2018 in der israelischen Stadt Haifa zu sehen ist, war es am vergangenen Wochenende bereits zu gewaltsamen Protesten gekommen. Mehrere Hundert Demonstrierende hatten versucht, sich mit Gewalt Zutritt zum Museum zu schaffen. Drei Polizeibeamte wurden dabei von geworfenen Steinen verletzt. Die Polizei reagierte mit Tränengas und Blendgranaten, um sich gegen die aufgebrachte Menge zu verteidigen. Diese forderte, dass die Skulptur aus dem Museum entfernt wird. Auch das Lateinische Patriarchat Jerusalems hatte das Kunstwerk kritisiert und gefordert, dass es aus dem Museum entfernt werde.

Die Skulptur ist Teil der Ausstellung „Sacred Goods“ (Heilige Güter). Das gekreuzigte McDonald's-Maskottchen soll als Kritik am ausschweifenden Konsumismus der modernen Gesellschaft gedacht sein.

DT/mlu

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