Am Ende steht da ein anderer, ein geläuterter und verwandelter Mann: Vom reichen und hartherzigen Prasser zum todesgewärtigen und bußfertigen Sünder ist es ein weiter Weg, den Jedermann-Darsteller Cornelius Obonya zurückzulegen hatte. Der Burgschauspieler und Spross einer österreichischen Theaterdynastie – sein Großvater Attila Hörbiger spielte den Jedermann vor und nach dem Krieg – legt ihn aber in souveräner Meisterschaft zurück. Durch sein grandioses Spiel hat er sich einen weiten, glaubwürdigen Entwicklungsbogen geschaffen. Man hat nach dem zweistündigen Spiel den Eindruck, im selben Mann zwei Menschen auf der Bühne vor dem Salzburger Dom gesehen zu haben.
Lebensfrohes Memento mori
Jedermann-Darsteller Cornelius Obonya verabschiedet sich mit einem grandiosen Spiel aus Salzburg. Von Oliver Maksan