Eigentlich schien die Postmoderne längst überwunden zu sein. Aber sie ist mit aller Kraft zurückgekehrt. Damals bereits in den sechziger Jahren wollte man die Kultur aushebeln. Wie ging das noch? Der Philosoph Jacques Derrida hatte es auf den Punkt gebracht: Es bestehe ein Vorrang der Differenz vor der Identität. Das abendländische Denken sei immer um das christliche Logos-Zentrum gekreist. Das müsse endlich aufhören. Ein Leitbild für dieses Ende war für Michel Foucault der arme – man staune – Don Quichotte, der sich schon den unendlichen Kosmos der Ritterromane angeeignet hat – als das Andere, die Differenz, das Nicht-Identische, bevor er sich selbst als aufrechter Recke zu bewähren versuchte.
Kommentar: Wiederkehr der Postmoderne
Von Alexander Riebel