Walter Kohl hat mit seinem Vater abgerechnet – halt, schon haben wir uns verheddert. Denn der 47-jährige Sohn von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl will mit seinem berühmten Vater gar nicht abgerechnet haben, diese Interpretation verbittet er sich ausdrücklich. Politisch nämlich erkennt er die Leistung des Alt-Kanzlers nach wie vor an, ist stolz darauf. Er will vielmehr, so sagt Walter Kohl in zahllosen Gesprächen der vergangenen Woche gegenüber überregionalen Medien, für sich ein schwieriges Verhältnis in der Vergangenheit aufarbeiten, um sein eigenes Leben in Ordnung bringen und neu anfangen zu können: Sein Buch „Leben oder gelebt werden“ sei eine Art öffentliche Selbsttherapie, um der Existenz im ...
Feuilleton
Kommentar: Walter Kohls Dilemma
Von Johannes Seibel