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Katholischer Blogger: Sich auf das „geistliche Kerngeschäft“ zu konzentrieren, genügt nicht

Der katholische Blogger Tobias Klein kritisiert das Narrativ, wonach die Kirche eine Anbieterin auf dem Markt für Spiritualität und Lebenshilfe sei, die ihr Angebot an den Erwartungen und Bedürfnissen ihrer Zielgruppe auszurichten habe.
Kirche und ihr Kerngeschäft
Foto: adobe.stock | Wenn eine konservative Klientel nun eine Besinnung der Kirche „auf ihr geistliches Kerngeschäft“ einfordert, drückt sich darin dieselbe Anspruchshaltung gegenüber einer als Dienstleisterin verstandenen Kirche aus.“

Der katholische Blogger Tobias Klein sieht mit Unbehagen, “wie sehr die aktuellen Debatten über die Zukunft der Kirche von Sprech- und Denkweisen aus der Welt des Marketings durchdrungen sind“. Aus Kleins Sicht „übernehmen Konservative anscheinend bedenkenlos ein Narrativ, das vom kirchenpolitisch liberalen Lager seit mindestens zwei Jahrzehnten vorangetrieben wird: Die Kirche als eine Anbieterin auf dem Markt für Spiritualität und Lebenshilfe, die ihr Angebot an den Erwartungen und Bedürfnissen ihrer Zielgruppe auszurichten habe.“

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Eine als Dienstleisterin verstandene Kirche

Tobias Klein: „Wenn eine konservative Klientel nun eine Besinnung der Kirche „auf ihr geistliches Kerngeschäft“ einfordert, mag dies inhaltlich in diametralem Gegensatz zu den Wünschen und Erwartungen jener Zielgruppe stehen, die sich von Klimafasten und geschlechtergerechter Sprache angesprochen fühlt, aber  prinzipiell drückt sich darin dieselbe Anspruchshaltung gegenüber einer als Dienstleisterin verstandenen Kirche aus.“ 

Mindestens ebenso problematisch findet der Autor, „dass eine falsche Dichotomie zwischen dem geistlichen Auftrag der Kirche und ihrem gesellschaftlichen und politischen Engagement suggeriert wird – so als stünden die Sorge um das Heil der Seelen und der Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung im Widerspruch oder zumindest in einem Konkurrenzverhältnis zueinander.“  DT/mee

Der katholische Blogger Tobias Klein fürchtet bei konservativen Katholiken eine Verengung auf das „geistliche Kerngeschäft“ . Lesen Sie den ganzen Essay in der kommenden Ausgabe der Tagespost

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