„Ich bin ein vorsichtiger und aggressiver Optimist. (…) Keine der Seiten hat recht oder unrecht. Es ist eine komplexe Situation, in der keine Seite schuldlos ist.“ (Micha Bar-Am) Was der 1930 in Berlin geborene israelische Fotograf Micha Bar-Am zu Beginn des dokumentarischen Erzählbandes „Mein Israel“ sagt, könnte als Motto über allen israelischen Neuerscheinungen des Frühjahrs schweben, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Die brisante politische Situation im Land mit der immer wieder aufflackernden Gewalt prägt nicht nur seit Jahrzehnten das Alltagsleben aller Bewohner, sie durchzieht sämtliche äußeren und inneren Lebensbereiche und findet ihren Niederschlag am deutlichsten in der Literatur.
Zerrissene Zeiten, zerstörte Gefühle
Von Donnerstag bis Sonntag: Neue israelische Literatur ist das Schwerpunktthema der diesjährigen Buchmesse in Leipzig. Von Gerhild Heyder