Seit in Fernsehsendungen aggressive Szenen offen gezeigt werden, seit die Killervideospiele boomen, bekommen Kinderpsychotherapeuten auch in der von ihnen in der Praxis gehandhabten freien Spielwahl der Kinder immer mehr nachahmende Spiele von solchen Szenen zu sehen. Das wäre an sich noch nichts Bedenkliches; denn auch ohne Fernsehen und auch bei streng pazifistischen Erziehungsformen entdecken die Jungen im Grundschulalter spontan das Kriegsspielen und das Gegeneinanderkämpfen. Eine alte Erfahrung bekommt damit lediglich eine täglich neue Bestätigung: dass es eine vorgegebene Bereitschaft zu aggressiven Auseinandersetzungen gibt, die auf der lebenserhaltenden Notwendigkeit, sich zu verteidigen, beruht.