Dem Westen fehlen echte literarische Traditionen. Japan hat sie und ist geradezu das Land der Dichter schlechthin. Das beweist die Neujahrszeremonie der Dichterlesung, die der kaiserliche Hof vor wenigen Tagen wieder abhielt. Dabei haben nicht nur das Kaiserpaar und Mitglieder des kaiserlichen Hauses Gedichte vorgetragen, sondern auch zehn weitere Gedichte sind aus 15 324 ausgewählten „vorgelesen“ worden. In westlichen Ohren ist es eher ein Gesang, viel monotoner aber als gregorianische Gesänge, die noch am ehesten vergleichbar wären. „Nozomi“ – Hoffnung ist das Leitwort in diesem Jahr, Hoffnung will auch das Kaiserpaar seinen Bürgern geben.
Würzburg
Wie sich der Kaiser um das Volk sorgt
Japan zeigt mit imperialen Dichterlesungen seine Einzigartigkeit.