In Ungarn ist er ein bekannter Name, obwohl er in seinem Geburtsland seit 1938 nicht mehr gelebt hat: François Fejtö (1909–2008) verließ seinerzeit wegen seiner jüdischen Herkunft die Heimat und siedelte sich in Paris an. Dort kam er als Publizist und Historiker zu Anerkennung. Der Ex-Marxist veröffentlichte 1952 in Frankreich, wo er als Journalist für die Agence France-Presse und als Dozent am berühmten Institut für politische Studien arbeitete, eine „Geschichte der Volksdemokratien“, die in 17 Sprachen übersetzt und zum Standardwerk wurde – auch und gerade, weil der Autor sich seinem Gegenstand sehr kritisch näherte.
Wer einst das Sagen hatte, fragt François Fejtö
Der Publizist und Historiker will wissen, wie alles in der Geschichte miteinander zusammenhängt. Von Urs Buhlmann