Als „schwärzesten Abschnitt der europäischen Neuzeit“, als „schauerliche Paradoxie, die die gesamte Geschichte der christlichen Völker befleckt“, mit diesen Worten hat der österreichische Schriftsteller, Feuilletonist und Schauspieler Egon Friedell in seiner „Kulturgeschichte der Neuzeit“ die Periode von der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts bis in den Dreißigjährigen Krieg hinein bezeichnet. Die Zeit der Religionskämpfe, die Zeit einer schier unendlichen Bartholomäus-Nacht zwischen Katholiken und Protestanten.
Feuilleton
Wenn Christen streiten ...
... geht bald ein Riss durch die Christenheit, gibt es Fraktionen, Spaltungen und die Fragen der Konfessionalität können gar Kriege entfesseln – zu allen Zeiten des Christentums. Ein Phänomen, das sich auch als innerchristliche Christianophobie beschreiben lässt. In Deutschland ist das an der Tradition der Rom- und Papstkritik gut zu illustrieren, bis zum heutigen Tag. Von Stefan Meetschen