Die Szene wiederholt sich mittlerweile. Nach einem Vortrag über Politik kommt ein Diakon auf den Referenten zu und sagt: „Ich habe eine private Frage, die wollte ich eben in der Diskussion nicht stellen. Was wählen Sie?“ Das ist kein Einzelfall. Die Frage spielt immer häufiger eine Rolle. Menschen, die sich christlicher Werte, Tugenden und Lebensführung bewusst sind, zeigen sich angesichts der politischen Lage einigermaßen ratlos. Einige weigern sich erbost, „diese Damen da oben“ zu wählen, andere reden vom kleineren Übel, wieder andere bekennen sich resigniert als künftige Nichtwähler, trauern Paul Kirchhof nach oder werfen fragend Namen von kleinen Splitterparteien ins Gespräch.