„Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten.“ Was für ein wuchtiger Satz! Ein Satz der es in sich hat. Wird es ein Zufall sein, dass er aus genau zwölf Worten besteht? Zwölf! Wie zwölf Stämme Israel und zwölf Jünger. Mithin das Alte und das Neue Testament. Also die ganze Bibel. Ergo die ganze Welt. Von ihrer Schöpfung bis zu ihrem apokalyptischen Ende. Denn ohne finales Drama hört es nicht auf. Das Leben. Der Menschen. Auf unserem blauen Planeten. Soweit, so klar. Aber nun kommt's.
„Von dort wird er kommen zu richten die Lebenden und die Toten“
Im fünften Teil der „Credo“-Serie der Tagespost kommt heute ein Filmemacher zu Wort, der den Lesern dieser Zeitung schon längere Zeit als Autor vertraut ist: Ingo Langner, Jahrgang 1951, Wahlberliner. 1993 konvertierte er zur katholischen Kirche und beschäftigt sich seitdem intensiv mit religiösen Film-Sujets („500 Jahre Petersdom“). In diesem Jahr erschien unter dem Pseudonym Julius Wintermanthel sein Roman „Die schwarze Legende“. Von Ingo Langner