Der Mann mag seine Ratlosigkeit nicht verbergen. Wolfgang Kreissl-Dörfer, Spitzenkandidat der SPD in Bayern für die Europawahlen, stiert am Sonntag auf das Mikrophon eines Fernsehreporters: „Ich weiß auch nicht, was wir noch alles bespielen sollen, wir haben doch alles versucht, Sozialdumping, Opel, Milchbauern, Öffentlicher Personennahverkehr, alles, was den Bürgern eigentlich auf den Nägeln brennen sollte, ich weiß es nicht.“ Gerade hat die SPD eine grässliche Niederlage erlebt. 12,9 Prozent der Stimmen in Bayern, 20,9 Prozent in Deutschland – sowenig noch setzen auf die Sozialdemokratie. Das sind die schlechtesten Werte, seit das Europaparlament gewählt wird.