Zum Jahr der Barmherzigkeit widmet sich eine große Gruppenausstellung in der Galerie der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst in München der Frage, welche Relevanz heute dem Geben zukommt angesichts einer Zeit, die sich immer mehr der Ökonomisierung aller Lebensbereiche verschreibt und selbst kleinste Handgriffe zu bezahlbaren Dienstleistungen macht. Rein soll das Geben sein und ohne die Erwartung, erwidert zu werden. Ähnlich der Liebe wird es durch Berechenbarkeit schal und gefühllos, ja seiner ureigenen Bestimmung nicht mehr gerecht. Dass jedoch auch dem Geben ökonomische Strukturen und Verflechtungen zugrunde liegen, lässt sich nicht nur anhand zeitgenössischer Beispiele politischer Korruption demonstrieren.
Vom Schenken und vom Geben
Zur Ausstellung „Die Gabe“ in der Galerie der Deutschen Gesellschaft für Christliche Kunst in München. Von Marie-Thérese Knöbl