Noch immer ist das Grauen zum Greifen nah. Besonders jetzt, zu Beginn der nasskalten Jahreszeit. Der Dreck, die Ratten, der Regen und die allgegenwärtige Angst vor einem grausamen Tod, der über den Männern wie ein Damoklesschwert hing. Wer heute nach Verdun kommt, der kann die Überreste der Schlacht von 1916, die Bunker, Gräben und Geschütztürme besichtigen, in denen in zehn Monaten mehrere Hunderttausend französische und deutsche Soldaten ihr Leben ließen.
Vom Abitur in den Abgrund
Am 11. November 1918, also genau vor 95 Jahren, endete der Erste Weltkrieg. Als sogenannter „Volkskrieg“ pervertierte er den Humanismus humboldtscher Prägung – auf dem die Deutschen zuvor ihr höheres Bildungswesen aufgebaut hatten. Er enthüllte, wie hohl das preußische Wertesystem war. Von Benedikt Vallendar