„Ich bin der Welt noch einen ,Tannhäuser‘ schuldig“ prangt am Ende des letzten Aktes auf der Mitte der Bühneninstallation im Bayreuther Festspielhaus. Besessenheit, Perfektionismus, vieles mag einem bei diesem über einem Jahrhundert alten Diktum Wagners, das wie kein zweites das jahrzehntelange Ringen des großen Komponisten um seine romantische Oper ausdrückt, in den Sinn kommen. Der Gedanke, es müsse sich um Ironie und schwarzen Humor des Regisseurs handeln, dürfte bisher nicht dazugehört haben. Doch im 100. Jahr der Bayreuther Festspiele gelingt dem Bayreuth-Debütanten Sebastian Baumgarten auch dieses traurige Meisterstück. Und wie eine unfreiwillige Entschuldigung Baumgartens für seine dreistündige Inszenierung, ...
Verharren in Sinnlosigkeit
Regisseur Sebastian Baumgarten fällt mit seiner „Tannhäuser“-Inszenierung beim Publikum in Bayreuth durch. Von Clemens Mann