Papst Franziskus hat für Aufsehen gesorgt – nicht nur unter Christen und Kirchenleuten, sondern auch unter Politikern und Umweltschützern. Ein Papst, der in einer Enzyklika den Klimawandel zum Gegenstand der Ethik erklärt und neben Themen wie Armut und Gerechtigkeit, Sicherheit und Krieg stellt – das ist in der Tat etwas Außerordentliches. Dabei stellt derjenige, der sich dem Text Laudato si philosophisch nähert, schnell fest, dass es sich nicht nur um eine „Öko-Enzyklika“ handelt, in Wirklichkeit ist es wohl eher eine oikos-Enzyklika, die das Haus namens Erde holistisch, also ganzheitlich, in den Blick nimmt. Doch was konkret heißt hier philosophisch?
Verantwortung, die aufs Ganze geht
Bei seiner aktuellen Enzyklika „Laudato si“ setzt Papst Franziskus virtuos auf verschiedene ethische Ansätze. Dabei kommt Gott aber die entscheidende Bedeutung zu. Von Josef Bordat