Für Ulrich Hemel kann Karl Marx nicht für alle Fehlentwicklungen des Marxismus um 20. Jahrhundert verantwortlich gemacht werden. Vielmehr lohne sich die Auseinandersetzung mit seinen Ideen bis heute. Das schreibt der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) in einem Gastbeitrag für die „Tagespost“. „Aus dem Blickwinkel der Katholischen Soziallehre hat er insbesondere die kreative Kraft der Unternehmer übersehen“, so Hemel. Sie seien für Marx lediglich Ausbeuter. Diese „einseitige Betrachtung“ werde der Realität vieler Unternehmen jedoch nicht gerecht.
Allerdings habe Karl Marx mit Recht einen Aspekt aus der Forderung nach Personalität herausgegriffen, der bis heute gelte: „Jede Person soll vom Lohn ihrer Arbeit leben können.“ Zur Personalität, schreibt Hemel, gehöre aber auch die Verantwortung in Freiheit. „Hier wiederum haben marxistische Ideen im 20. Jahrhundert viel Leid über Menschen gebracht.“
Den größten Schwachpunkt der marxistischen Lehre sieht der BKU-Chef bei der Subsidiarität. Die Balance zwischen zentraler und dezentraler Machtausübung sei Marx kein Anliegen. „Er verschiebt die Macht vielmehr einseitig in Richtung einer Zentralgewalt, die für die Diktatur des Proletariats steht.“ Eine solche zentralistische Auffassung ohne demokratische Gegengewichte müsse heute als überholt gelten, „weil sie zu einer autoritären Ansammlung von Macht führt“. Freiheit werde dadurch eher behindert als gefördert, so Hemel.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 17. Mai.
DT