Dass es Widerspruch geben würde, war zu erwarten. Doch darin besteht eben das Recht, wenn nicht sogar die Pflicht des Dichters: das Unangenehme zu sagen – nicht das kitschig Gefällige, das Popstars, Politiker oder journalistische Populisten der Masse so gern und engagiert verabreichen. Botho Strauß hat im aktuellen „Spiegel“, in dem er mit einem selbstironisch als „Glosse“ bezeichneten Essay seinen berühmten „Anschwellenden Bocksgesang“ (vgl. DT vom 1. Oktober 2015) von 1993 fortschreibt, das Unangenehme gesagt.
Treu zur Überlieferung
Der Schriftsteller Botho Strauß aktualisiert in einem Essay seine Sicht der Flüchtlingsproblematik. Von Stefan Meetschen