Nikos Kazantzakis und die Katholische Kirche hatten es nicht leicht miteinander. Seine Deutung Jesu Christi ist dogmatisch inkorrekt, seine kritische Haltung zu Bigotterie und seine beißende Kritik an der satt und lau gewordenen Kirche seiner Heimat Griechenland provozierten Konflikte. Dazu kam sein zeitweiser Hang zum Leninismus, seine Sympathie für die Sowjetunion, sein religiöser Synkretismus. Von all dem wandte sich der Schriftsteller ernüchtert ab. Und eine Lektüre etwa des vielfach verurteilten Romans „Die letzte Versuchung Christi“ lässt heute erkennen, dass Kazantzakis' Einseitigkeit auch erhellend wirken kann.
Tödliche Identifikation mit Christus
Wuppertal und Karlsruhe spielen Bohuslav Martinus Oper „Griechische Passion“