„In den letzten Monaten habe ich durch die Lektüre einschlägiger Publikationen erkannt, an der ausweglosen Krankheit A. zu erkranken. ... Jene Bedrohung galt mir schon immer als einziges Kriterium, meinem Leben ein Ende zu setzen ... Der Verlust der geistigen Kontrolle über mein Leben wäre ein würdeloser Zustand, dem ich mich entschlossen habe, entschieden entgegenzutreten.“ Dies sind Zeilen aus dem Abschiedsbrief von Gunter Sachs, der sich am 7. Mai im Alter von 78 Jahren erschossen hat. Gunter Sachs ist – wie die folgenden Debatten in der Öffentlichkeit dann zeigten – auf dem Weg, geradezu ein Vorbild zu werden: Der souveräne Mann beendet sein Leben, wenn er seine Autonomie gefährdet sieht. Und er entlastet die ...
Stigma Demenz
Die Angst vor der Demenz treibt die Menschen um. Für deren Allgegenwärtigkeit war der Suizid von Gunter Sachs nur ein extremer Ausdruck. Der Gastautor der „Tagespost“ macht dafür die vollendete Säkularisierung und radikalisierte Individualisierung verantwortlich. Er fordert: Schluss mit dem Stigma Demenz. Von Reimer Gronemeyer