Hilflos, wütend, empört. So oder ähnlich reagieren viele deutsche Journalisten auf den neuen amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Sicherlich nicht zu Unrecht, denn wer a la Trump vom Weißen Haus aus öffentlich gegen einen Richter pöbelt, wie vergangene Woche geschehen, offenbart damit entweder erstaunliche demokratische Defizite, weil es ihm an Respekt gegenüber der staatlichen Gewaltenteilung mangelt, oder er beweist einen medialen Selbstinszenierungswillen, der auf permanente Provokation setzt. Beides wäre schlimm. Beides böte für die Medien aber auch die Chance, ihre kritische Kompetenz professionell unter Beweis zu stellen. Indem man zum Beispiel auf Pöbeleien nicht in gleicher Weise antwortet, sondern mit sachlicher ...
Speerspitze der Trump-Kritik
Das „Spiegel“-Titelblatt heizt Aggressionen zwischen Medien und dem US-Präsidenten weiter an – Ein Kommentar. Von Stefan Meetschen