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Spaemann löst das philosophische Problem der Moderne

Für Norbert Bolz schafft es Robert Spaemann, uralte Fragen wieder neu aufzugreifen und zu beantworten.
Robert Spaemann: Er löst das philosophische Problem der Moderne.
| Robert Spaemann löst das philosophische Problem der Moderne. Foto: Nissing.

Für den Berliner Medienwissenschaftler Norbert Bolz hat Robert Spaemann das Rezept gefunden, um einer wahrheitsvergessenen Moderne wieder eine geeignete philosophische Methodik zu verschaffen.

Rückkehr zur antiken "Sorge um sich"

Robert Spaemann habe, so Bolz gegenüber der „Tagespost“, „das philosophische Problem der Moderne auf einen prägnanten Begriff gebracht und die theologische Lösung dafür gefunden“. Dieses Problem sei der Wegfall der antiken Denkfigur einer „Sorge um sich“ als „Bedingung der Möglichkeit, einen Zugang zur Wahrheit zu finden“. Spaemann habe das „die Inversion der Teleologie vom guten Leben zur Selbstbehauptung“ genannt, was bedeute: „Das gute Leben verschwindet zugunsten erst des nackten und dann des langen Lebens“.

Zum guten Leben durch Gottesliebe

Bolz rekonstruiert die Lösung Spaemanns wie folgt: „Das gute Leben fordert Selbsttranszendenz - und die Gottesliebe war die Schule. Ausgerechnet mit Nietzsche hat Spaemann erkannt, dass die Agape der größte Gedanke ist, der heute gegen die moderne Inversion der Teleologie ins Feld geführt werden kann“. Damit erweist sich Spaemann als christlicher Denker, denn es ist das Christentum, das „mit der Agape dem Menschen ein Maß des richtigen Lebens gegeben“ habe, so der Medienwissenschaftler von der Technischen Universität Berlin.

DT (jobo)

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