Sein heißt gesehen zu werden. Im Zeitalter der Selfies und auch dann, wenn wir in den sozialen Netzwerken auftauchen, sind wir vermeintlich präsent. Nie waren Abbildungen vom Menschen schneller erfasst und vermittelt als im 21. Jahrhundert. Bildnisse sind interessant anzusehen und geben immer auch ein Zeugnis der Selbstdarstellung ab. Sie lassen ein Stück weit hinter die Fassade blicken und geben eine Momentaufnahme der abgebildeten Persönlichkeit wider und der Zeitumstände, in der sie lebte. Eine Ausstellung in der Neuen Pinakothek in München geht genau dieser Frage nach und lotet dabei Inszenierung und Tradition insbesondere von Künstlerbildnissen im 19. Jahrhundert aus.
Selfies mit dem Pinsel gemalt
Auch in der klassischen Porträtmalerei ging es um das gesellschaftliche Selbstverständnis – München stellt „KünstlerBilder“ aus. Von Susanne Kessling