Berichte über Anschlagsversuche helfen zumeist, die Umfragewerte von Politikern zu steigern. So verwundert kaum, dass genau in der Woche vor der Präsidentenwahl am 4. März ein angeblicher Anschlag auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgedeckt wurde. Derartige Berichte passen in das Propaganda-Konzept des Kreml. Denn vor der Präsidentenwahl dreht sich in den russischen Medien alles um Putin, den Kreml-Kandidaten. Im Fernsehen, in den Zeitungen und im Internet ist er allgegenwärtig. Ob der 59-Jährige gerade Wahlkampf macht oder als Premier auftritt, ist nicht mehr zu unterscheiden. Die anderen vier Präsidentschaftskandidaten werden weit weniger in den Medien erwähnt. Für TV-Debatten mit ihnen habe er keine Zeit, verkündete Putin.
Putin ist allgegenwärtig
Vor der Präsidentenwahl geraten kritische Medien unter Druck. Von Carl-H. Pierk