„Für manche ist Reisetag, für andere Bleibetag. Ich bin die, die hier bleiben mag.“ Jenes eremitische Dasein in der holsteinischen Provinz war der Dichterin Sarah Kirsch, die am 5. Mai 2013 verstarb, nicht zu verübeln. Wer heute ihre späten Notizen, den Nachlass aus den Tagebucheinträgen und wenigen Gedichten, abgedruckt in den beiden Bänden „Märzveilchen“ (2012) und „Juninovember“ (2014) liest, wird in unseren eiligen Zeiten noch einmal eines Ortes innigster Weltferne gewahr.
Poetin aus Haltung
Selbst nach ihrem Tod 2013 ist Sarah Kirschs Werk von zeitloser Aura – Ihr spätes Werk zeugt von Ruhe in rastlosen Zeiten, ihre politische Literatur von Überzeugungskraft und Courage – Zum 80. Geburtstag der Dichterin. Von Björn Hayer