Vor ein paar Jahren in den Katakomben des Petersdoms neben dem Petrusgrab: Ein bereits betagter, aber geistig taufrischer Kardinal spricht Klartext vor rund 30 deutschen Journalisten.
Hahne: Brandmüller wirbt für den Wert der Wahrheit
Mit Worten des Apostels Paulus wirbt er für den Wert der Wahrheit – liebevoll, aber eindringlich. Selten hat mich als evangelikalen Lutheraner ein Katholik so tief beeindruckt. Wenig später war er einer der vier konsequenten Unterzeichner, die an Papst Franziskus einen Brief mit fünf Fragen („Dubia“) richteten, um gewisse „Knoten“ im nachsynodalen Schreiben „Amoris laetitia“ zu klären und zu lösen – auch ein Kampf für die Wahrheit.
Kardinal Walter Brandmüller wird 90 Jahre alt
Wen ich meine, ist klar: Kardinal Walter Brandmüller, der am 5. Januar 90 Jahre alt wird. Der hochgebildete Wissenschaftler und Gottesmann gehört aber nicht nur zum erlauchten Kreis der katholischen Purpurträger, sondern zweifellos auch zur neuen Garde der „alten weißen Männern“ – ein Hassbegriff, der aus meiner Sicht der „Ehrentitel“ unserer verwirrten Zeit ist, denn damit demonstrieren ideologisierte Halbgebildete, wie wenig sie solchen gelehrten Personen – zu denen auch Politiker und Juristen und vielleicht sogar Journalisten zählen – intellektuell das Wasser reichen können.
"Blitzgescheit mit blitzenden, wachen Augen"
Letzter Auswegsversuch: Stigmatisierung von Alter, Farbe und Geschlecht. Besonders nett: Walter Brandmüller ist ein alter weißer gläubiger Mann, dafür gibt es noch ein paar Feinde extra. Doch das dürfte ihm ziemlich schnuppe sein. Blitzgescheit mit blitzenden, wachen Augen erlebe ich ihn immer wieder. Klein, aber oho.
Peter Hahne / DT (mee, jobo)
Was die CDU von Kardinal Walter Brandmüller lernen kann und was Peter Hahne ganz persönlich mit dem Kirchenhistoriker verbindet, erfahren Sie im "Tagesposting" in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 3. Januar 2019.