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Papst-Sprecher Burke tritt überraschend ab

Es war ein Paukenschlag zum Jahreswechsel: Vatikansprecher Greg Burke und seine Stellvertreterin geben ihr Amt auf.
Papst Franziskus mit Greg Burke. Ein Bild aus der Vergangenheit
Foto: Gregorio Borgias (AP) | Papst Franziskus mit Greg Burke. Ein Bild aus der Vergangenheit.

Dass der Direktor des Presseamts, der 59 Jahre alte Amerikaner Greg Burke, und seine Vize-Direktorin, die 43-jährige spanische Radiofrau Paloma García Ovejero, am letzten Tag des vergangenen Jahres ihren gemeinsamen Rücktritt bekannt gegeben haben, deutet nicht auf persönliche Gründe hin. Zudem sich Burke in einem Tweet mit den Worten verabschiedet hat, „an diesem Punkt des Ãœbergangs in der Vatikan-Kommunikation meinen wir, es ist am besten, wenn der Heilige Vater völlig frei ist, ein neues Team zusammenzustellen“.

Ruffini: Reform im Geist des Dienstes und der Treue zum Papst voranbringen

Der Präfekt des mit Abstand personalstärksten Vatikan-Dikasteriums, der Laie Paolo Ruffini, der erst vor wenigen Monaten vom italienischen Kirchenfernsehen „TV 2000“ an die Spitze der Superbehörde berufen wurde, schickte den beiden Scheidenden sibyllinische Worte hinterher: Angesichts ihrer freien Entscheidung, die er nur respektieren könne, „brauche es einen schnellen Stabswechsel, um den Weg der Reform weiterzugehen“,  wobei er, Ruffini, den komplexen Weg dieser wichtigen Reform im Geist des Dienstes und der Treue zum Papst voranbringen werde.

Vatikanjournalisten wurden zum Jahresende von der Nachricht völlig überrascht

Wieso Burke und García Ovejeto nach nur zweieinhalb Jahren diesen „komplexen Weg“ nicht mehr mitgehen konnten, lassen alle diese schönen Erklärungen offen – die Vatikanjournalisten wurden zum Jahresende von der Nachricht völlig überrascht. Das Opus Dei-Mitglied Burke verabschiedete sich von Franziskus ebenfalls per Twitter mit „un abrazo muy fuerte – herzliche Umarmung“.

DT/gho/ari ( jobo)

Wen Papst Franziskus zudem gerade in den Ruhestand geschickt hat und was in Sachen Medienarbeit im Vatikan für die Zukunft geplant wird, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der "Tagespost" vom 3. Januar 2019.

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