Wer Godehard Schramms neues Buch „Der Kanzler und der See“ liest, fühlt sich, im übertragenen Sinne, wie der Betrachter eines zart gesponnenen Gobelins. Mit jedem Blick rückt eine neue Szene ins Bild, jedes Bild ist mit den anderen Bildern dieses Gemäldes fein verwoben, in fließenden Übergängen von Schauplatz zu Schauplatz erschließen sich jeweils neue Sichtweisen, alle Einzelheiten, die behutsam erschlossen werden, stiften – obwohl in Fülle dargeboten – beim Betrachter keinerlei Verwirrung, sondern lenken, jede für sich, dessen Aufmerksamkeit immer wieder auf jenen fesselnden Gegenstand, der im Mittelpunkt allen Geschehens liegt: auf jenen See, den die Einheimischen den Lario nennen.
Ordnungsformen in der Gesellschaft
Eine Landschaft als geistiges Wasserzeichen: Konrad Adenauers Begeisterung für den Comer See. Von Christoph Böhr