Der Orientalist und Diplomat Alfred Schlicht hat ein wohltuend unaufgeregtes Buch über die Araber und ihre Geschichte geschrieben. Homiletisches Freiheitspathos bleibt dem Leser über 363 Seiten erspart. Wo andere wie der britische Historiker Eugene Rogan im vergangenen Jahr über siebenhundert Seiten moralisierten und die arabische Geschichte partout als eine von Unterdrückung und Aufbruch schreiben wollten, zieht Schlicht die Krawatte zurecht und schreibt über seinen gewaltigen Gegenstand kühl und mit analytischer Distanz. In meisterhafter Verknappung bietet er einen Durchgang durch die Geschichte der Araber von frühesten Anfängen bis zu den Phänomenen, die als „arabischer Frühling“ bezeichnet werden.
Ohne Mohammed kein Karl der Große
Der Orientalist Alfred Schlicht legt eine freiheitspathosfreie Geschichte der Araber vor. Von Oliver Maksan