Die Renovierungsarbeiten an der Pariser Kathedrale Notre-Dame werden seit gestern fortgesetzt. Aufgrund der gefährlich hohen Bleikonzentration müssen die Arbeiter, Handwerker, Architekten und Wissenschaftler jedoch strenge Schutzvorschriften befolgen. Bereits zuvor waren Handschuhe, Helm und Maske Pflicht. Nun sind auch Unterkleidung und Socken vorgeschrieben, die nach einmaligem Tragen weggeworfen werden.
Arbeiten aufgrund gefährlich hoher Bleiwerte eingestellt
Die Arbeiten auf der Baustelle waren am 25. Juli eingestellt worden, um für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen zu sorgen. Anfang Juli hatte die Internet-Zeitung „Mediapart“ von offiziellen Laborwerten berichtet, die eine bis um das 800-fache erhöhte Bleikonzentration belegten. Blei gilt als krebserregend und fortpflanzungsgefährdend und steht im Verdacht, Genmutationen zu begünstigen.
Notre-Dame
Wie es nach dem Brand der berühmten Pariser Kathedrale weitergeht
Indes wies der Leiter des Unternehmens Pierrenoel, der sich auf der Baustelle mit einem Team von sieben Arbeitern um Steinmetz- und Restaurationsarbeiten kümmert, gegenüber dem Sender „Franceinfo“ darauf hin, dass die Kathedrale noch immer nicht gerettet sei. „Die Strebebögen sind noch nicht stabilisiert, und ganz wichtig ist, dass man das 250 Tonnen schwere Stahlgerüst entfernen kann“, so Didier Durand.
Ursache bis heute nicht geklärt
Mitte April war es im Dachstuhl der berühmten Pariser Kathedrale zu einem Großbrand gekommen, dessen Ursache bis heute nicht endgültig geklärt ist. Die 800 Jahre alte Holzkonstruktion wurde komplett zerstört, ebenso wie der im 19. Jahrhundert ergänzte Vierungsturm. Zwischenzeitlich war nicht klar, ob die Kathedrale überhaupt gerettet werden kann. Während die Grundstruktur zwar zunächst bewahrt werden konnte, sind die Mauern noch immer einsturzgefährdet.
DT/mlu
Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.