Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Würzburg

Neue Studie zur medialen Rezeption von Flucht und Migration

Die neue Studie des Publizistikprofessors Michael Haller zeigt Veränderungen gegenüber 2017.
"Mehr lesen!"
Foto: Lukas Schulze | "Mehr lesen!" - Mehr Recherche ist nötig, um zu genaueren Einschätzungen zu kommen.

Vor zwei Jahren hatte Publizistikprofessor Michael Haller (Leipzig) im Auftrag der Otto Brenner Stiftung eine Studie mit dem Titel „Die Flüchtlingskrise in den Medien“ vorgestellt, aus der hervorging, die Presse habe in dieser Thematik größtenteils die Perspektive der politischen Elite übernommen und bis zum Spätherbst 2015 die „Sorgen, Ängste und auch Widerstände eines wachsenden Teils der Bevölkerung“ kaum aufgegriffen (so die NZZ in einer Besprechung). Wer Skepsis anmeldete, sei der Fremdenfeindlichkeit verdächtigt worden. Durch die Ausgrenzung der Andersdenkenden hätten die Journalisten zur sozialen Polarisierung beigetragen. Soweit die damalige Rezeption.

Wie aber ist es heute, zwei Jahre danach?

Hat sich in der medialen Rezeption etwas geändert? Und was sind die Gründe für Kontinuität oder Bruch? Auf diese Fragen gibt eine neue Studie Auskunft. Haller greift dabei auf die Ergebnisse seiner groß angelegten Untersuchung von Juli 2017 zurück und analysiert, ob die damalige Untersuchung in der Medienwelt Spuren hinterlassen hat – oder ob die Journalisten die Funktionskritik überwiegend abgewehrt haben.

Lesen Sie auch:

Der Frage wurde am Beispiel des UN-Migrationspakts nachgegangen. Sämtliche Berichte, die tagesaktuelle Leitmedien im zweiten Halbjahr 2018 publizierten, wurden quantitativ und qualitativ geprüft. Als Ergebnis seiner Analyse deutet Michael Haller an, dass „einige Medienredaktionen die Art der Themenvermittlung verändert haben und vom Kathederjournalismus herabgestiegen sind“.

DT (jobo)

Was sich genau geändert hat und worin das strukturelle Problem des Journalismus nach wie vor besteht, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 11. Juli 2019.

Themen & Autoren
Josef Bordat Journalismus Michael Haller Migration Otto Brenner

Weitere Artikel

Es wird als das innovative Format der öffentlich-rechtlichen Sender für eine junge Zielgruppe verkauft: das Content-Netzwerk „funk“.
14.06.2023, 11 Uhr
Sebastian Sasse
Auch nach der Ära Castro gehen Kubas Kommunisten massiv gegen die Opposition vor. Das Land liegt am Boden, doch nur wenig ändert sich.
09.03.2024, 10 Uhr
Benedikt Vallendar

Kirche

Eine Tagung in Stift Heiligenkreuz mit Erzbischof Georg Gänswein und Kardinal Kurt Koch befasste sich mit der Relevanz des Priestertums heute. 
18.04.2024, 13 Uhr
Leander Lott