Leben? Oder Theater? Die Frage konnte Charlotte Salomon sich wohl nur noch künstlerisch beantworten. 1917 geboren, aufgewachsen im großbürgerlichen Kulturmilieu Berlins, wurde die Jüdin 1939 ins Exil nach Südfrankreich gezwungen, dort denunziert, nach Auschwitz gebracht und 1943 ermordet. In der Wielandstraße 15 in Berlin erinnert ein „Stolperstein“ an ihr Schicksal, das sie mit Millionen europäischer Juden teilt. Aber Charlotte Salomon, die Kunststudentin und in die Musik vernarrte junge Frau, hat einen eigenen Weg gefunden, sich der traumatisierenden Grausamkeit zu stellen: „Leben?
Feuilleton
Mit Kunst und Liebe gegen Tod und Grausamkeit
Uraufführung und Entdeckungen bei den Salzburger Festspielen: Von Dalbavies „Charlotte Salomon“ bis Schuberts „Fierrabras“. Von Werner Häussner