Wenn das Überleben nicht mehr Gnade ist, sondern eine Last: Als der Psychiater und Begründer der Logotherapie Viktor E. Frankl am Ende des Zweiten Weltkrieges aus dem Konzentrationslager in Türkheim befreit wurde, musste er entgegen aller Hoffnung, die ihm selbst in den dunkelsten Stunden die Kraft zum Überleben verliehen hatte, feststellen, alle seine Lieben verloren zu haben. In Theresienstadt hatte Frankl den Tod seines Vaters miterlebt; seine Mutter und sein Bruder wurden von den Nationalsozialisten in den Gaskammern von Auschwitz ermordet und seine erste Frau Tilly verstarb wenige Wochen nach der Befreiung aus Bergen-Belsen an den Folgen der Lagerhaft.
Menschsein heißt verantwortlich sein
Ein Band mit zum Teil unveröffentlichten Dokumenten beleuchtet das Schaffen des bedeutenden Psychiaters Viktor E. Frankl. Von Anna Sophia Hofmeister