Um möglichst einen Bestseller zu landen, wird in den letzten Jahren immer greller, grausamer und deftiger aus dem Mittelalter erzählt. So entsteht das Bild einer von Naturkatastrophen, Armut, Seuchen, Gewalt, Krieg, Rittern, Tod und Teufel gekennzeichneten Zeit, von der noch immer viele glauben, sie sei nur geprägt gewesen von Aberglauben, Magie und einer permanenten, gewaltsamen Unterdrückung der Vernunft und Andersdenkender. Von den enormen ideengeschichtlichen Umbrüchen, denen sich etwa das 13. Jahrhundert zu stellen hatte, und dem Versuch kirchentreuer Denker, das Neue so weit wie möglich in die Theologie zu integrieren, erzählt kaum jemand.
Man sieht nur mit dem Herzen gut
Eine gelungene, feinsinnige Romanbiographie zu Albertus Magnus