Johann Gustav Bernhard Droysen, morgen vor zweihundert Jahren geboren, gehört zur nicht kleinen Reihe jener Klassiker, deren Namen zwar jeder kennt, deren Schriften aber kaum noch jemand liest. Das hat gute Gründe: Seine beiden zentralen Werke, der „Hellenismus“ und „Die Geschichte der preußischen Politik“, sind unvollendet, der moderne Leser mag sich fragen, ob er sich durch mehrere tausend Seiten kämpfen mag, wo der Autor nicht zum selbstgesteckten Ende gelangen wird. Die Fachhistoriker gedenken Droysens zwar als Gründungsvater ihrer Disziplin, halten aber den von ihm mitbegründeten Historismus meistens für ebenso überholt wie Droysens fachwissenschaftliche Erkenntnisse im einzelnen.
„Man muss zur Geschichte ein Herz haben“
Zum 200. Geburtstag des Historikers Johann Gustav Droysen