In seiner Erzählung „Der große Fall“ (2011) schildert der Schriftsteller Peter Handke sehr dicht eine eucharistische Szene: Ein Schauspieler geht zur Nachmittagsstunde durch die Straßen seiner Stadt. Magisch angezogen, folgt er dem Klang einer Glocke und betritt – nach langer Zeit wieder zum ersten Mal – eine Kirche. Dort erlebt er – als einziger Besucher – eine Messfeier, ist so beeindruckt von der tiefen Schlichtheit, der inneren Sammlung des zelebrierenden Priesters, dass er sich hinknien, ja niederwerfen möchte.
Literatur als eine „Quelle der Theologie“
Der Wiener Dogmatiker Professor Jan-Heiner Tück zum Priesterbild in der Gegenwartsliteratur. Von Anja Kordik